C60 Collaboratorium – Kollaborative Praxis als institutionelles Modell

C60/ Collaboratorium für kulturelle Praxis

Was verbirgt sich hinter dem doch eher mysteriösen Namen „C60 – Collaboratorium„? Die Hintergründe dafür führen in den Westen, genauer gesagt nach Bochum. Dort wurde 2012 das Projekt C60 an der Ruhr-Universität Bochum gegründet, das mittlerweile nicht nur eigenständig ist, sondern auch einen Ableger in Berlin bekommen hat. Die Idee hinter dieser Zusammenarbeit besteht im Zusammenwirken von Kulturwissenschaften, der kreativen Wirtschaft, der Stadtentwicklung und auch der Zeitgenössischen Kunst.

Es geht also darum, Kunst, Politik und Lehre in den Zusammenhang zu bringen, um für einen besseren Austausch zu sorgen. Das Projekt stieß von Anfang an auf positive Resonanz, die auch heute noch zu spüren ist. C60 will dabei vor allem auch Kreativität fördern und die Lust am Wandel zwischen den Disziplinen. Mehr zu dieser faszinierenden Einrichtung in diesem Artikel.

Der Hintergrund zu C60 – Collaboratorium

Gegründet wurde das „C60 – Collaboratorium“ an der Ruhr-Universität in Bochum. Das war 2012, doch schon in den vielen Monaten vor der Gründung gab es viele Gespräche und Diskussionen darüber, in welche Richtung ein solches Projekt gehen sollte. Es wurden nicht nur Richtungen fokussiert, sondern auch potenzielle Partner für Kooperationen herausgesucht. Doch worin bestand eigentlich die grundsätzliche Idee für diese Einrichtung? Letztendlich ist sie sehr eng mit der Universität verbunden. Wer dort häufiger ist, ob nun als Student oder Dozent, weiß um die vielen Aktivitäten, die permanent an Universitäten und anderen Hochschulen stattfinden. Dazu gehören Vorträge, Vorführungen von Filmen, Ausstellungen und andere Projekte von Studenten.

Solche Universitäts-Projekte finden meist im geschlossenen Raum der Universität statt, selbst wenn sie auch potenziell für die Öffentlichkeit interessant sind. Doch gerade diese Schnittstelle zwischen Aktivitäten an der Universität und dem öffentlichen Interesse hatte viel Potenzial für Luft nach oben. Gastvorträge waren schon immer möglich, aber nur selten gehen private Leute an diese Orte an den Campus. Das liegt zum einen an der prinzipiellen Struktur eines Campus, der meist eher zerstreut wirkt, zum anderen aber auch, dass es keine passenden Räumlichkeiten gibt, um wirklich regelmäßig außeruniversitäres Publikum anzulocken.

Aus dieser Grundlage heraus ist die Idee für das C60 – Collaboratorium entstanden. Damit sollte ein interdisziplinärer Raum geschaffen werden, der es noch besser schafft, Wissenschaft und Kunst, aber auch Politik zusammenzubringen. Das ist für Außenstehende interessant gewesen, aber auch für die einzelnen Institute der Universität, die so in den Austausch miteinander kommen. Auch vonseiten der Stadt wurde das Projekt gut aufgenommen und unterstützt. Die Umsetzung von C60 entstand dann auch in Zusammenarbeit der Universität mit Privateigentümern und auch der Stadtverwaltung. Geld gab es außerdem auch vom Kultusministerium Nordrhein-Westfalen.

C60 wird selbstständig

Manhatten Konzert am Klavier SoloSchon früh war das Projekt erfolgreich, da sehr viele Veranstaltungen ins Leben gerufen worden sind. Der große Vorteil bestand auch in der eher unbürokratischen Vorgehensweise, wodurch eben schnelle Abläufe entstanden. Doch das behagte nicht jedem, sodass über eine Weiterentwicklung nachgedacht wurde. Die kam dann auch in Form der Selbstständigkeit. Was also als Projekt der Universität begann, wurde dann zu einer unabhängigen Einrichtung. Allerdings hatte das auch einen klaren Nachteil, der alsbald auch spürbar wurde: die Finanzen. Es entstand eine Krise und Fragen zur Zukunft kamen auf. Erneut musste eine Neugestaltung her, die aber auch das kreative Potenzial des Collaboratoriums aufzeigte. Auch heute noch sind es diese kleinen flexiblen Strukturen, die das Kulturprojekt C60 lebendig halten.

Das CLB Berlin zieht nach

2015 war ein besonderes Jahr, da hier das erfolgreiche Konzept aus Bochum exportiert wurde. Ein zweites Kulturzentrum der Art nach wie das Collaboratorium der RUB wurde in Berlin errichtet. Das CLB Berlin fand im Aufbau Haus am Moritzplatz ein Zuhause. Die Idee ist hier eigentlich dieselbe wie auch in Bochum. Es sollte ein interdisziplinärer Raum der Kultur entstehen, in dem Projekte selbstständig erarbeitet und auf die Beine gestellt werden können. Auch hier gibt es eine enge Zusammenarbeit zwischen ganz unterschiedlichen Richtungen. Auf der einen Seite die Hochschulen und Kulturwissenschaftler, auf der anderen die Künstler und Kuratoren. Externe Partner sind ebenfalls mit an Bord.

Es geht also weniger um große Projekte, die alle Ressourcen auffressen, sondern um viele kleine Projekte, um die Individuen und die Organisationen. Einzelne Ideen können durch das Collaboratorium in Berlin schnell und gezielt umgesetzt werden. Damit löst sich ein Problem, das freiberuflicher Künstler seit jeher haben, denn das Geld und die Mittel zur Umsetzung von Projekten sind selten vorhanden. Das Netzwerken über das Collaboratorium ermöglicht aber viele Dinge, die einzelne so gar nicht hätten.

Fazit zum „C60 – Collaboratorium“

Dass das “C60 – Collaboratorium” eine gute Idee war, zeigt sich auch daran, dass die Idee irgendwann einen Ableger in Berlin bekommen hat. Die Ursprungsidee entstand 2012 in Bochum und wurde dort auch umgesetzt. 2015 zog Berlin dann nach. Diese Projektform richtet sich ganz klar an Hochschulen und Künstler und ist auf kulturelle Praxis fokussiert. Ideen sollen unbürokratisch umgesetzt und verwirklicht werden können und in den letzten Jahren sind so auch viele Projekte entstanden. Auf diese Weise konnte auch die offene Schnittstelle zwischen Öffentlichkeit und universitären Veranstaltungen ein ganzes Stück geschlossen werden, da es Veranstaltungen gibt, die für viele Menschen interessant sind und obendrein auch einfach zu besuchen.